Es gibt ehrenamtliche Seelsorger (z.B. in der NAK) und Seelsorger, die dieses hauptberuflich und nicht in ihrer Freizeit tun. Die "hauptberuflichen Seelsorger" haben meines Wissens gewisse Ausbildungen genossen, die ihnen ihre Arbeit erleichtert. Sie sind in Themen wie "Kommunikation", "Trauerbegleitung", "Gesprächsführung" etc. aus- oder weitergebildet. Aus gemachter Eigenerfahrung kann ich sagen, dass es gut und bereichernd ist, sich in dieser Hinsicht weiterzubilden. Somit ist Seelsorge zum Teil ein Beruf. Bei aller Anforderung an einen Seelsorger bleibt es wichtig zu erkennen, dass jeder Seelsorger an diesem Punkt an Grenzen stößt.
Bleibt die Ebene der "Berufung". Hier gibt es nach meiner Erfahrung gute und weniger gute Seelsorger. Es steht mir nicht zu, zu urteilen. Ich erlaube mir trotzdem zu behaupten, dass stark ausgeprägtes Berufungsbewusstsein (es gibt auch den Begriff des Sendungsbewusstseins) Defizite im menschlichen Bereich nicht wirklich kompensieren kann.
Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen:
Beruf, Berufung oder was jetzt?
Der Beruf wird bei bester Ausbildung nichts bewirken/erreichen, wenn die Berufung (=der Ruf Gottes) nicht erfolgt ist/nicht gehört wurde.
Die Berufung bleibt auf der Strecke, wenn sich der Seelsorger auf menschlicher Ebene nicht weiterentwickelt - also an seinem Beruf arbeitet.
Keine abschließende Antwort...das war auch nicht meine Absicht, da ich denke, dass es keine gibt.
Das war die Meinung vom
KAPLAN
