Guten Morgen,
hätte ich doch nichts geschrieben.
Ich hoffe, nicht zu viele Sympathiepunkte zu verlieren, wenn ich mich sozusagen als "gefühlter" Katholik oute.
Das ist eine lange Geschichte, im Grunde genommen wurde ich aus unerfindlichen Gründen immer wieder in diese Richtung geschoben. Bei verschiedenen Wegmarken meines Lebens, sonderlich bei existenziellen Glaubenskrisen, kam meine „Rettung“ ausgerechnet aus der Richtung - zugegeben meist liberaler - katholischer Theologie.
Sollte sich also die NAK demnächst gesundschrumpfen,

werde ich wohl katholisch werden.
Bezüglich des Abendmahlsverständnisses ist mir persönlich die Realpräsenz ein wichtiges Element. Dies hat ja auch Luther so gesehen. In aller Radikalität und Konsequenz argumentiert hier die
SELK:
„Vom Abendmahl des Herrn wird so gelehrt, dass der wahre Leib und das wahre Blut Christi wirklich unter der Gestalt des Brotes und Weines im Abendmahl gegenwärtig ist und dort ausgeteilt und empfangen wird.“
(Die SELK kommt für mich wegen ihrer biblizistischen Tendenz nicht infrage. Jeder hat eben so seine Vorlieben und Sensibilitäten.)
Um es mal praktisch zu erklären: ein „Gedächtnismahl“ wäre beispielsweise bei einem Sterbenden oder anderweitig „gedächtnisunfähigen“ Menschen, eine sinnlose Veranstaltung, die bestenfalls den anderen Anwesenden positive Impulse vermitteln könnte. Ich glaube aber, dass hier sakramental wirklich etwas “Großes“ passiert.
Dies – da bin ich ganz naiv – beglückt mich.
Wichtig ist immer der Hinweis, dass es beim sakramentalen Heilsgeschehen nicht um eine exklusive Zuwendung göttlicher Gnade geht, sondern um einen Weg. Göttliche Gnade ist insofern nicht an die sakramentale Gestalt gebunden. Die sakramentale Gestalt hilft aber Menschen, die diesbezüglich so „ticken“ (wie ich), die göttliche Zuwendung sinnenfällig zu erfahren.
Das mal in aller Kürze
mit lieben Grüßen
"Wenn alle Liebe Ewigkeit will - Gottes Liebe will sie nicht nur, sondern wirkt und ist sie."
Joseph Ratzinger