HIRTEN GESUCHT (Auszüge aus dem NikodemusNet)
Die Aufgaben von Leitern und Hirten sind vielfältig. Die gängigen Aufgaben von Kirchengemeinderäten, Presbytern oder von Ältesten helfen aber nur bedingt weiter, eine gute Antwort auf die Frage zu bekommen. Denn häufig begegne ich dabei dem Gemeindemanager, dem Organisator und dem Verwalter über Gebäuden und Finanzen. Manche Gemeinden werden meinem Empfinden nach weltlichem Vorbild geführt. Moderne Management-Praktiken haben die Gemeindeleitung nach biblischem Vorbild abgelöst.
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Der Gemeindeälteste ist demnach wie ein Hirte, der sich um das Wohl der Gemeindeglieder kümmert. Die Bibel geht eindeutig davon aus, dass die einzelnen Gemeindeglieder Schutz und Fürsorge benötigen. Das betrifft primär Schutz vor Irrlehre, Fürsorge für das geistliche Wachstum und Beistand zu einem gelingenden Miteinander innerhalb der Gemeinde. Das zugrundeliegende Bild des hebräischen Hirten ist gekennzeichnet von Geborgenheit, Güte, Fürsorge, Weisheit, harter Arbeit, Leid und Liebe. Das Bild des guten Hirten in Psalm 23 kann durchaus als Vorbild für die geistliche Leitung einer Gemeinde verwendet werden, auch wenn menschliche Hirten den Anforderungen nicht in ganzem Umfang gerecht werden.
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In der Rangfolge der Gnadengaben ist die Lehre an dritter Stelle, nach der Apostel- und Prophetengabe. Das Lehren ist eine der wichtigsten Gaben in einer Gemeinde. Und die Ältesten sind in besonderer Weise berufen zu lehren (1.Korinther 12,31).
Dieser Dienst muss nicht unbedingt von der Kanzel aus geschehen. Der Schwerpunkt kann bei einem Ältesten eher in der Lehre liegen, bei einem anderen vielleicht in der Seelsorge. Doch alle Ältesten brauchen ein gesundes Glaubensverständnis und die Fähigkeit, ihr Wissen fundiert an Gemeindeglieder weiterzugeben. Daraus wird ersichtlich, dass die Leitung einer Gemeinde im Team erfolgt. Die Gruppe der Ältesten leitet die Gemeinde. Und die einzelnen ergänzen sich mit ihren verschiedenen Gaben.
Das Modell des hauptamtlichen Alleskönners (Pastor/Pfarrer), der sich um alle Belange der Gemeinde selbst kümmert, entbehrt der biblischen Grundlage. Neutestamentliche Gemeinden wurden immer gemeinschaftlich von mehreren Ältesten geleitet.
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Wenn die Ältesten eine streitsüchtige Gesinnung haben, werden auch die Gläubigen bald streitsüchtig werden. (1.Timotheus 3,3; Titus 1,7)
Wenn die Ältesten nicht gastfreundlich sind, werden auch die Gläubigen unfreundlich und kalt sein. (1.Timotheus 3,2;Titus 1,8)
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Wenn es den Ältesten an Feingefühl, Ausgeglichenheit und Selbstbeherrschung fehlt, wird es den Gläubigen ebenfalls an diesen Eigenschaften mangeln. (1.Timotheus 3,1-2; Titus 1,8).
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Die Liste der Aufgaben und Qualifikationen erweckt leicht den Eindruck, dass es niemanden gibt, der in ganzem Ausmaß das Amt des Ältesten übernehmen könnte. Dieser Eindruck täuscht. Denn es gilt immer noch die Zusage von Jesus, dass er sein Reich mit schwachen und fehlerhaften Menschen baut.
Quelle:
http://www.nikodemus.net/2205?page=0