Jahreslosung 2013

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Adler

Re: Jahreslosung 2013

#11 Beitrag von Adler » 01.01.2013, 12:22

Liebe Lory,

wenn ich deinen letzten Beitrag richtig verstanden habe, kann der Mensch/die Menschheit, auf dieser Erde tun und lassen was er will/sie will, kann in die Naturgesetze eingreifen und meinen Gott durch z.B. Genmanipulation zu ersetzen. Wenn dann dabei etwas schief geht kann und darf man getrost die Schuld einem Gott in die Schuhe schieben. Ist ja auchviel einfacher und liegt wohl auch in der Natur des Menschen, niemals selbst für etwas Verantwortung zu tragen, sondern immer nach Schuldigen für das eigene Fehlverhalten zu suchen. Da kommt dann dieses unsichtbare Wesen "Gott" gerade recht, nicht whr?! Schliesslich hat es ja -zumindest in heutiger Zeit- noch Niemand erlebt, dass sich dieser Gott gegen eine derartige Schuldzuweisung gewehrt hätte . . . seltsamer Glaube, wie ich finde . . .

LG Adler

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Andreas Ponto
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Re: Jahreslosung 2013

#12 Beitrag von Andreas Ponto » 01.01.2013, 14:19

Wenn ich mich kurz einklinken darf?

Mein bescheidener Eindruck ist es, dass hier bewusst oder unbewusst aneinander vorbei geredet wird.

Wie wäre es mit "zuhören", verstehen wollen und auf die Argumente des Gegenüber eingehen?!
Monologe sind wenig anregend, aber manchmal sehr aufregend. Und das kann ungesund sein.

Die Theodizee-Frage ist und bleibt eine der großen Fragen.
Und wir wollen hier unser Welt- und Gottesbild mit ein paar Allgemeinplätzen dem Gegenüber überstülpen?

Nur als kleine Anregung für das neue Jahr.

LG

centaurea

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Loreley 61
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Re: Jahreslosung 2013

#13 Beitrag von Loreley 61 » 02.01.2013, 07:46

Hallo Adler,

mir scheint, du liest meine Beiträge nicht richtig. Nichts von dem, was du schreibst, nimmt wirklich Bezug auf meine Aussagen oder Fragen. Das Theodizee-Problem kannst auch du nicht wegreden. Nimmt man die Bibel wörtlich müßte Gott sogar Hilfe leisten - zumindest nach Aussagen einiger Verse: " ALLES, worum ihr betet und bittet - glaubt nur, dass ihr es schon erhalten habt". " Amen, das sage ich euch: Wenn euer Glaube auch nur so groß ist wie ein Senfkorn, dann werdet ihr zu diesem Berg sagen: Rück von hier nach dort!, und er wird wegrücken. Nichts wird euch unmöglich sein." "Und ich sage euch: Bittet, so wird euch gegeben werden; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan werden! 10 Denn jeder, der bittet, empfängt; und wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird aufgetan......."Und ähnliche Verse. Uns müßten also Wunder möglich sein, sofern wir lediglich glauben.

LG, Lory
Unsere Gedanken und Gefühle werden durch unsere Überzeugungen geformt.
Was du tief in dir und oft unbewusst denkst, das zeigt die größte Wirkung in deinem Leben.
Brauche nichts ... wünsche alles ... und wähle, was sich zeigt!
______
Namaste

Pagan

Re: Jahreslosung 2013

#14 Beitrag von Pagan » 02.01.2013, 14:35

Adler hat geschrieben:Bei allem Leid und Elend, die Verantwortung dafür immer auf Gott abzuwälzen ist einfach nur billig.
Du dankst Gott für dein täglich' Brot, für Bewahrung vor Krankheiten, Naturkatastrophen, Kriegen, Verbrechen, Unfällen? Vielleicht nicht immer, aber doch manchmal?

Was dagegen sollen die Eltern von verhungerten oder ertrunkenen oder verschütteten verstrahlten Kinder tun? Danken dafür, dass die Ernte wegen Dürre ausblieb? Danken dafür, dass wenigstens die Menschen in Deutschland noch genug zu futtern haben und nicht auch Hungers sterben müssen? Oder dafür danken, dass das schreckliche Erdbeben, das ihre Hütten und Brunnen zum Einsturz brachte, nicht auch noch die Erde aus ihrer Bahn warf? Oder dass sich nur beim Atomkraftwerk dieser Region ein Super-GAU ereignete und nicht noch bei weiteren des Landes? Oder dass die Flutwelle des geborstenen Staudamms nur 100 Dörfer anstatt alle 105 in diesem Tal wegschwemmte? Und dass sie (die Eltern) als einzige der Familie bewahrt blieben, weil sie nachts in der höher gelegenen Fabrik arbeiten mussten und damit nochmals für Nchwuchs sorgen können?

Uuups, du hast natürlich recht. Diese Menschen haben definitiv ihre Verantwortung nicht ernst genommen. Sie hätten schon lange zuvor in ein Land ziehen können, nein müssen, dorthin wo Milch und Honig fliessen, weder Staudämme brechen noch Sturmfluten auftreten, die Erde niemals bebt, keine Hurrikane und Lawinen auftreten und Tod und Krankheit der Vergangenheit angehören und das grösste Verbrechen ein vergessenes Lächeln ist. Herzlich willkommen in Absurdistan!

Wer überzeugt ist davon und (ihm) dafür auch noch dankt, dass dieser Gott in irgendwelche (!!) natürlichen Abläufe eingreift zugunsten einer Person, einer Gruppe oder eines Volkes (also kleine und grosse Wunder bewirkt), der muss sich eingestehen, dass Gott zwar durchaus helfen kann, aber genau das in viel zu vielen Fällen nicht will und unbestreitbar auch nicht tut! Damit trägt er Verantwortung für diese Dinge so wie ein Vater, der sein Kind über die Felswand abstürzen lässt und das Kind nicht stoppt, obwohl er es mit Leichtigkeit könnte und seine Unterlassung begründet mit der Erklärung, er hätte dem Kind den freien Willen lassen wollen.

Das entlarvt die Darstellung vom lieben guten und gerechten Gott als das, was es ist, als eine grosse Lüge.

Mögliche Alternativen: a) Es gibt keinen Gott b) Gott greift niemals in den Lauf der Dinge ein oder c) Gott ist nicht allmächtig.
Zuletzt geändert von Pagan am 02.01.2013, 18:13, insgesamt 1-mal geändert.

tergram

Re: Jahreslosung 2013

#15 Beitrag von tergram » 02.01.2013, 16:54

Pagan hat geschrieben:Mögliche Alternativen: a) Es gibt keinen Gott b) Gott greift niemals in den Lauf der Dinge ein oder c) Gott ist nicht allmächtig.
*versuch* d) Gott ist nicht "gut" in unserem Sinne.

Pagan

Re: Jahreslosung 2013

#16 Beitrag von Pagan » 02.01.2013, 17:25

tergram hat geschrieben:
Pagan hat geschrieben:Mögliche Alternativen: a) Es gibt keinen Gott b) Gott greift niemals in den Lauf der Dinge ein oder c) Gott ist nicht allmächtig.
*versuch* d) Gott ist nicht "gut" in unserem Sinne.
Ist meine Konklusion als Basis-Aussage:
Das entlarvt die Darstellung vom lieben guten und gerechten Gott als das, was es ist, als eine grosse Lüge.

tergram

Re: Jahreslosung 2013

#17 Beitrag von tergram » 02.01.2013, 17:43

"Loreley" hatte ja schon entsprechende Bibelstellen genannt. Wer nun denkt, wir hätten Unrecht, mag die Erfüllung der biblischen Zusagen gern ausprobieren und uns davon berichten.

dietmar

Re: Jahreslosung 2013

#18 Beitrag von dietmar » 02.01.2013, 18:57

kleine Bemerkung am Rande....
am Neujahrsmorgenüberraschte mich meine Frau...mit folgender Aussage:
" mein erster Gedanke als ich wach wurde war: keine Kompromisse !!
Sie erklärte diesen Gedanken zu ihrer Jahreslosung.
:roll: was das nun bedeutet für andere oder eventuell für mich :roll: :roll: :roll: :roll: :roll:

tergram

Re: Jahreslosung 2013

#19 Beitrag von tergram » 02.01.2013, 21:03

Was jetzt was genau mit dem Thema hier zu tun hat?

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Re: Jahreslosung 2013

#20 Beitrag von Andreas Ponto » 03.01.2013, 23:43

Die letzten Tage habe ich mit dem Thema hier beschäftigt und möchte meine laienhaften Gedanken dazu wiedergeben.

Die Frage nach dem Woher, dem Wohin und dem Warum beschäftigt den Menschen und treibt ihn um.
Wahrscheinlich seit er reflektiert?

Der Schluß ist, dass da mehr sein muss. Und dieser Schluß wurde lange Zeit als die Götter bezeichnet.
Götter als Abbild der eigenen Lebenswelt erschaffen.
In der judaischen und israelitischen Theologie wurde Stück für Stück der Eine und der Ausschließliche daraus. Das war nicht immer und nicht aussschließlich so. Zum Schluß wurde und wird er mit JHWH angerufen. Das ist nach meiner Anschauung ein bemerkenswerter Schritt, da es dafür kein reales Ab- und Vorbild gab.

Mit Christus wurde dann wiederum das Bild verändert. Christen sprechen von Gott. Die einen vom guten Vater, die Anderen lehenn dieses Bild ab und sprechen ausschließlich vom HERRN. Auch hier existieren sehr unterschiedliche Vorstellungen innerhalb der christlichen Gedankenwelt. Z.B auch die 3 personae des EINEN.

Und alle anderen Fragen, wie auch die Theodizee-Frage, sind daraus hervorgekommen.

Aus meiner Sicht ist es die plumpste Antwort auf alle die eigene Existenz betreffende Fragen, zu sagen einen Gott gibt es doch nicht und oder vielmehr da die Bibel lügt.
Dadurch versucht man alle Fragen, die man selbst an die eigene Existenz stellt zu negieren. Weil man ja nie zu einem Schluß kommt und nie am Ende sein wird. Für mich ist das zu einfach. Und ja, es ist und bleibt anstrengeng und spannend.

Die Bibel sagt nicht dies und sagt nicht das. Aus meiner Sicht ist sie in vielen tausend Jahren entstanden und hat unzählige theologische Schichten in sich, die auf die existentielle Frage nach dem Woher, dem Wohin und dem Warum dazwischen versucht Antworten zu suchen und zu geben.
Das erste und das zweite Testament, wie ich es lieber nenne, sind jedes für sich und erst recht zusammen genommen hoch komplexe tiefe theologische Abbilder unseres Daseins, unseres Zusammensein, unseres Seins schlechthin und unserer Suche nach dem Grund und Ursprung allen Seins. Und ja, darin und in ihr erkenne ich auch Gott, meinen HERRN.

Die Schrift sagt z.B. nicht Gott ist gut. Sie sagt es auch und sie sagt das Gegenteil und sie sagt beides zusammen.
Und jeder Schluß für sich ist stimmig. Und im nächsten Moment paßt nichts mehr zusammen.

Gott offenbart sich wo man IHN nicht sucht und ER verbirgt sich wo man meint IHN zu haben.

Aus meiner Sicht:
Wer behauptet, das steht aber so in der Bibel und nicht anders, der lügt.
Weil er negiert, dass es in der Bibel auch ganz anders steht.

Das ist nicht der Beliebigkeit das Wort geredet. Aber dem sowohl als auch. Dem, wir sind und werden nicht fertig.
Die Hoffnung und Gewissheit ist: Aber einmal da wird er es uns, die wir nicht aufgeben zu suchen, schenken wo wir nicht gesucht haben.

Für eine kurze Zeit, ich möchte sagen Episode, hat man (speziell in Deutschland) geglaubt (!), man hätte das einfache und blöde Dogma der Religion durch die Aufklärung und den technischen Fortschritt überwunden. Und mein Eindruck ist es, dass man zunehmends merkt, dass man das Kind mit dem Bade ausgeschüttet hat und dadurch keineswegs alles in den Griff bekommt, geschweige denn unsterblich und allwissend wird. Es bleiben Fragen und es kommen, je mehr man meint zu wissen überproportional neue Fragen und ungelöste, immer komplexer werdende Aufgaben dazu!

Der Schluß ist für mich, dass der Mensch so lange er existiert Religion treiben wird.
So sehr sich die Eine oder der Andere auch im Einzelnen dagegen wehrt oder darüber erheben möchte.
Glaube, Religion und Theologie werden uns beschäftigen und nicht loslassen.

Ich bin überzeugt:
Wir werden es dringender und nötiger haben als jemals zuvor, ernsthafte und gewissenhafte Theologie zu treiben.

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