
Mein lieber Repante:
in meinen o. a. Beiträgen vermischen sich mehrere Sachverhalte: Die vertriebenen Kinder Israels, die vertriebenen neuapostolischen Geschwister von vorgestern, gestern und heute, sowie die unendlich vielen Menschen, die sich in unseren Tagen, weltweit, auf den Weg machen, um irgendwo ein lebenswertes Heute zu finden.
Der oben erwähnte Volksschauspieler Hans Albers sang sein Lied 1947. Er besang das damalige unsägliche Elend von millionen Heimatvertriebenen. Übrigens nicht nur den Deutschen. Den Schluss seines Liedes finde ich Mut machend...!
Ist es wirklich wichtig zu unterscheiden, ob man mit Gewalt aus seiner Heimat vertrieben wurde, oder ob man diese Heimat freiwillig verlassen hat, weil die dortigen Lebensbedingungen ein würdiges Weiterleben nicht mehr gewährleisteten, ohne sich selber bis zur Unkenntlichkeit zu verbiegen? Da geht es auch nicht nur um seelische Verbiegungen. Da geht es auch um gegenseitiges Vertrauen. Manchmal sogar um geistliche Mangelernährung...!
Zurück zu den neuapostolischen Heimatlosen. Gibt es die heutzutage auch noch? Es gibt sie m. E. tatsächlich. Nicht nur außerhalb ihrer festgefügten so scheinbar kuscheligen Kirchenmauern. Was ich als viel schlimmer erlebt habe ist, dass es mitten
in den Reihen dieser Sonderkirche eine unter der Decke
versteckte Heimatlosigkeit gibt; geistliche Unterernährung, die in Erwartung der „
großen Wende“ ausgehalten und mit dem Begriff "Treue", bewußt oder unbewußt, missbraucht wird.
Wie das möglich ist? Nach meinen Erfahrungen
sediert diese Kirche ihre Mitglieder mit verschiedensten Beruhigungsmitteln. Wehe denen, die diese „
Beruhigungspillen“ nicht mehr regelmäßig
runterschlucken.
Ein externer Fachmann sagte mir dazu mal sinngemäß folgendes:
„Wenn sich Neuapostolische von ihrer Kirche getrennt haben, dann findet man drei Hauptgruppen. Die eine glauben an überhaupt nicht mehr. Die anderen suchen sich neue „Apostel“. Und die dritte Gruppe hält dem Druck ihrer antrainierten Erlösungserwartungen nicht aus. Sie kehren reumütig in ihr heimeliges „Hamsterrad“ zurück."
Wenn man sich mit solchen umherirrenden suchenden Christenmenschen missions- und streitfrei austauscht, dann kommen meist die uralten Fragen:
„Was sollen wir tun? Wohin sollen wir uns wenden? Wem kann man vertrauen?“ Ja, ich war in meinem Leben in ähnlicher Lage. Ich habe dieselben Fragen gestellt und mit meinem Gott lange und heftig gestritten. Und dann? Wie ging dieser Streit aus?
Als Vater Abraham mit seinem Neffen Lot in Kanaan ankamen, da ging es um die Verteilung der unterschiedlichen Landesteile, in denen die eine und die andere Familie eine neue Heimat aufbauen wollte. Lot wählte den offensichtlich fruchtbareren Landesteil. Abraham nahm das, was Lot links liegen ließ.
Und nun? Weißt Du Repante, Abrahams Wahl hat mich auch für meine Entscheidung geprägt. Warum? Gott ist überall! Auch da, wo er nach vernünftigen Überlegungen nicht unbedingt erwartet werden kann. Entscheidend ist, dass ER da ist wo ich bin. In meinem Heute und in meinem Jetzt.
Nur so viel habe ich in meiner Bibel auch gelernt: ER erweist sich von Fall zu Fall. Zwingen kann ich IHN zu nichts. Herausfordern schon! Irre ich mich wenn ich sage, dass darauf alles ankommt...?
Liebe Grüße vom alten Maximin
