
mitten im Leben kann langweilig oder höchst spannend sein. Ausschlaggebend ist, ob und wie weit sich jeder auf ein Leben „mittendrin“ einlässt. Sich einzulassen birgt gewisse Risiken. Sich nicht einzulassen ebenfalls. Was tun? Abschalten? Sich schweigend oder ewig und drei Tage grummelnd wegducken?
Nun las ich dieser Tage von Nickligkeiten zwischen Politikern. Die einen benähmen sich wie eine Gurkentruppe und die anderen wie Wildsäue. Mein Befund: Stimmt! Jedenfalls partiell.
Wer mich inzwischen etwas näher kennt weiß, dass ich meine Balkonwand in jedem Jahr anders nutze. Dieses Jahr entschied ich mich für eine kleine bescheidene Mini-Gurkenzucht (Sorte Vorgebirgstrauben). Nicht in die Breite, sondern in die Höhe! Spaliergurken am Bambusrankengitter.
Blödsinnig? Vielleicht! Schließlich kann man während des ganzen Jahres um knapp einen Euro in jedem Supermarkt eingelegte Gurken kaufen. Große, kleine süßliche, säuerliche, solche in Dill eingelegte oder auch welche in Knoblauchsud usw.
Nun bin ich allerdings einer von der Sorte, der selbst Hand anlegen und probieren will und muss. So einem alten Sonntagsschullehrer wie mir steckt geht nämlich das Lied im Blut: „Ein Gärtner geht im Garten, wo tausend Blumen blüh´n. Und alle treu zu warten ist einzig sein Bemüh´n.“
Dieses Jahr geht es mir also um Gurken. Kleine Einlegergurken. Die Aussaat war spannend, das Pikieren war spannend, das Heranwachsensehen der kleinen Gurkenpflanzen ist immer noch spannend und spannend wird sein, ob ich die Gurkenpflanzen an das Bambusrankengitter binden, sie zum Blühen und bis zur Frucht begleiten und schließlich ernten kann.
Warum ich das hier so breit erzähle? Ich will mitteilen, dass es sich für mich lohnt am Leben aktiv teilzunehmen. Selber etwas auszuprobieren und geduldig zuzuschauen was daraus wird. Mitten im Leben. In meinem Leben. Dieses Jahr mit Mini-Gurken. Ein Schelm, wer sich anderes dabei denkt.

Liebe Grüße, landauf und landab, vom Maximin
