abendstern_ hat geschrieben:Warum Friedrich Schorlemmer nicht nach München fährt
Er hat m.E. selbstverständlich recht.Ich greife deshalb im Jahr 2010 anstelle jeder Polemik auf Ironie zurück und sage: Ich habe als evangelischer Christ keine Schwierigkeiten, die römisch-katholische Kirche in vollem Sinne als Kirche anzuerkennen. Und ich möchte gern erwarten, dass wir – wenn wir Ökumene ernst nehmen – auch von den katholischen Geschwistern in vollem Sinne als eine Kirche Jesu Christi verstanden werden. Alles andere ist römische Anmaßung. Und die – so scheint es – gilt leider auch immer noch bei diesem Münchner »Kirchentag von oben«.
Ein ev. Theologieprofessor sagte einmal bei einer großen ökum. Veranstaltung,
dass er bei seinen Vorträgen "nie so richtig reinhaut", weil ihm die katholischen ÖkumenikerInnen
immer etwas leid tun.
Ich beobachte seit vielen Jahren, dass die einige Mitglieder der katholischen Basisbewegung "Wir sind Kirche"
von Jahr zu Jahr depremierten und frustrierter dreinschauen. immer nach Rom und zum ZDK schielend, was
von dort kommt.
Jeder weiß aber, dass das Schielen nach Rom diesbezüglich nichts - aber auch rein gar nichts - nützt.
Oft dachte ich, es wäre besser, wenn die Basisbewegung mit ihrer theol. Kompetenz etwas anderes anfangen könnte.
Die globale RKK lässt sich weit weniger anschieben, als jede winzige NAK, und da sieht man ja schon die Widerstände,
die nun im theologischen Gespräch nicht zu überbrücken sind. Bei Konfessionen, die im weitesten, wie im nahesten Sinne exklusiv unterwegs sind, ist oft Hopfen und Malz verloren. Kirchen- und Machtpolitisch mag das durchaus anders aussehen.
Leider.
Trotzdem werde ich natürlich hinfahren.
