[/size]tosamasi hat geschrieben:Das 7-Punkte-Fazit von Prof. Dr. theol.
Uta Ranke-Heinemannn, entnommen ihrem Buch Nein und Amen:
1. Die Bibel ist nicht Gottes-, sondern Menschenwort
2. Dass Gott in drei Personen existiert, ist menschlicher Fantasie
entsprungen
3. Jesus ist Mensch und nicht Gott
4. Maria ist Jesu Mutter und nicht Gottesmutter
5. Gott hat Himmel und Erde geschaffen, die Hölle haben die Menschen
hinzuerfunden
6. Es gibt weder Erbsünde noch Teufel
7. Eine blutige Erlösung am Kreuz ist eine heidnische Menschenopfer-
religion nach religiösem Steinzeitmuster
Frau Dr. Ranke-Heinemann hat ihre Auffassung logisch und nachvollziehbar entwickelt, jenseits religiöser Schwärmerei und Heilssehnsucht, nüchtern und nahezu unpolemisch. Lesens- und bedenkenswert. Mich wird der Inhalt dieses Buches nachhaltig gedanklich beschäftigen. Man darf sich nicht scheuen, grundsätzliche Fragen zu stellen, bevor man an der Oberfläche kratzt.
Lieber tosamasi,
mich beeindruckt diese Frau Ranke-Heinemann auch sehr, weil sie wirklich zu ihren Zweifeln gegenüber der christlichen Lehre, wie sie von den Kirchen vermittelt wird, steht.
Die Quittung hat sie dementsprechend bekommen, wurde sie doch exkommuniziert von der RKK.
Wie anders ist nun Jesus mit dem ungläubigem Thomas umgegangen?
Nur ist Jesus nicht = Kirche.
Wenn man sich auf solche Gedankengänge begibt, besteht nun einmal Gefahr, dass das eigene Glaubensgebäude in sich zusammenfällt, darum kann die Institution Kirche bzw. deren Vertreter m. E. kaum anders handeln.
Dogmen dienen dem Erhalt der Institution.
Soweit mein Fazit dazu.
Ich als einfache Gläubige kann gestehen "Ich weiß, dass ich nichts weiß."
Für mich ist sowohl die Jungfrauengeburt sowie die Frage, ob Jesus nun leiblicher Sohn Gottes oder "nur" geistig gesehen der Sohn Gottes ist belanglos, genauso wie mir die Trinität nicht unbedingt etwas bedeutet.
Meine Beziehung zu Jesus, die sich in der Bergpredigt manifestiert, ist für mich wichtig.
Ich muß aber auch nicht von anderen verlangen, dass sie von ihren Dogmen, die sie für ihr Glaubensgebäude brauchen, ablassen.
Ich kann immer nicht verstehen, dass man als Gegner mancher Dinge verlangt, dass andere diese Sicht auch übernehmen müssen.
Womit unterscheide ich mich dann von der Institution Kirche, wenn ich meine eigene Sicht der Dinge wiederum zum Dogma erhebe?
Warum kann Kirche nicht einfach ein Dach sein, indem sich Menschen treffen, die Sehnsucht nach Gott haben, sich aber dessen bewußt sind, dass dieser immer unbegreiflich bleiben wird? Ein Dach, unter dem sich Menschen treffen und sich so akzeptieren wie sie denken und fühlen, eben sich so akzeptieren wie sie sind.
Nun, diese Kirche wird letztlich ein Wunschtraum bleiben, aber wenn man keine Träume mehr hat, schwindet auch die Hoffnung und das bedeutet Dunkelheit. Deshalb träume ich halt weiter von einem Leben wo niemand "ausgegrenzt" wird, nur weil er halt anders denkt, fühlt als man selbst.

Liebe Grüße
Gaby