Micha

auch die historisch-kritische methode steht vor dem unlösbaren problem der unklaren verfasserschaft und textgeschichte. nur tut sie so, als sei das problem mit wissenschaftlichen mitteln objektiv und nachvollziehbar zu lösen - was es nicht ist.GG001 hat geschrieben:Vor dieser Schwierigkeit steht jeder Bibelherausgeber, aber auch jeder, der sich am Wortlaut der heutigen Bibel wortgetreu festhalten will. Woran soll er/sie sich festhalten und wie soll er/sie die Bibel demzufolge verstehen? Es kann ja sehr gut sein, dass das, was er als autotitativen Text zu lesen meint, fehlerhaft ist, bewusst veraendert worden ist oder erst spaeter zugefuegt worden ist. Der Vortrag gibt sehr instruktive Beispiele fuer diese historisch-kritische Methode, ueber die bei gk vor kurzem im Zusammenhang mit ein paar Aeusserungen von Dr. Kiefer beim letzten gk-Treffen diskutiert worden ist.
Beispiele? Serioese Wissenschaftler tun jedenfalls nicht so. Sie wissen: Man kommt dem Original hoechstens "moeglichst nahe", weiss aber, dass es nun einmal nicht kennt und die Forschungsergebnisse nicht mit Sicherheit bestaetigen kann. Ich stimme jedoch folgenden Worten eher zu:nur tut sie so, als sei das problem mit wissenschaftlichen mitteln objektiv und nachvollziehbar zu lösen - was es nicht ist.
die hkm erweckt bei unsachgemäßem gebrauch eine scheinsicherheit. sie kann uns aber immer nur wieder vor augen halten, wie wenig wir wissen können (über die entstehung der bibel und über ihre protagonisten) und wie viel wir glauben müssen.
ich wollte vor allem darauf hinaus, dass die unterschiedlichen richtungen bzw. schulen der hkm zu höchst verschiedenen ergebnissen kommen, weil der gegenstand ihrer forschungen wie auch ihre forschungsmethoden präzise aussagen per se garnicht zulassen. trotzdem tut man aber immer so, als habe man die definitive antwort auf die fragen nach dem "wirklichem inhalt", dem "wirklichem gehalt" und der autorschaft biblischer texte gefunden. dabei kann es doch höchstens darum gehen, der erkenntnis, nichts definitives über diese dinge wissen zu können, näherzukommen - dem ursprung aber? eher nicht.GG001 hat geschrieben:Beispiele? Serioese Wissenschaftler tun jedenfalls nicht so. Sie wissen: Man kommt dem Original hoechstens "moeglichst nahe", weiss aber, dass es nun einmal nicht kennt und die Forschungsergebnisse nicht mit Sicherheit bestaetigen kann.nur tut sie so, als sei das problem mit wissenschaftlichen mitteln objektiv und nachvollziehbar zu lösen - was es nicht ist.