Monatsrundschreiben Juni 2015 für NRW
Herzlich liebe Brüder,
die meisten von euch werden wissen, dass unser Stammapostel anlässlich des diesjährigen
Jugendtags mit dem Wort aus Johannes 14,2.3 gedient hat. In eindrucksvoller Weise hat er
in der Predigt den Weg über Jesus zum Vater beschrieben.
Ein Gedanke in diesem Gottesdienst hat mich in besonderer Weise berührt und beschäftigt
mich bis heute. Der Stammapostel sagte, die Aussage Jesu, dass in seines Vater Haus viele
Wohnungen sind, bedeute nicht, dass es dort unterschiedliche Bereiche gibt hinsichtlich
Größe oder Qualität, sondern es bedeutet einzig und allein: Beim Vater haben alle einen
Platz. Sicherlich gilt es heute, Rahmenbedingungen zu erfüllen und sich auf die erste Auferstehung
vorzubereiten; aber grundsätzlich steht die Aussage: Bei Gott haben alle Platz.
Diesen Gedanken habe ich dann sogleich auf unsere Gemeinden übertragen und habe mir
die Frage gestellt: Wie sieht es dort aus? Haben wirklich alle einen Platz? Ich denke, wenn
beim Vater alle Platz haben, dann sollten auch in den Gemeinden alle einen Platz haben.
Der Herr Jesus hat es ja in seinem Evangelium vorgemacht. Ich will nur einige Beispiele
nennen, die aber sehr zur Sache sprechen:
Er ist zu den zehn Aussätzigen gegangen. Diese Menschen lebten irgendwo abgesondert
von der dörflichen Gemeinschaft. Ihre Krankheit wurde als ansteckend und als Folge der
Sünde betrachtet. Ihr Leben war eigentlich zu Ende, sie hatten niemanden mehr. Jesus ist
hingegangen und hat sie gesund gemacht. Sie hatten dann wieder einen Platz in der Gemeinschaft. (vgl. Lukas 17,12 ff.)
Weiter denke ich an Zachäus, den Oberzöllner. Er war ein Betrüger und hat zeit seines Lebens mit unlauteren Mitteln gearbeitet. Im Grunde hassten ihn seine Mitmenschen. Er hatte in ihren Herzen keinen Platz mehr. Jesus blieb bei ihm stehen, kehrte bei ihm ein, sprach mit ihm. Das Leben von Zachäus änderte sich völlig. Er korrigierte sein Denken, machte den angerichteten Schaden wieder mehr als gut und hatte dann wohl auch wieder einen Platz in der Gemeinschaft. (vgl. Lukas 19,2 ff.)
Weiter denke ich an die Begegnung Jesu mit der Samariterin am Jakobsbrunnen. Aufgrund
der Vergangenheit, mancher Verwerfung und unterschiedlicher Entwicklungen durften Juden
und Samariter keinen Kontakt miteinander haben. Jesus überwand das alles. Er hatte einen
Platz für sie, dass auch sie zu Gott finden konnte. (vgl. Johannes 4,7 ff.)
Zuletzt erinnere ich an den Schächer am Kreuz. Man muss davon ausgehen, dass dieser
Mann nach der damaligen Gesetzeslage rechtmäßig seiner Strafe zugeführt wurde. Er musste sterben.
Aber allein auf seine Bitte an Jesus: Gedenke meiner, wenn du in dein Reich kommst,
antwortete der Herr: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.
Er hatte einen Platz im Himmel gefunden. (vgl. Lukas 23,39 ff.)
Ihr lieben Brüder, diese Beispiele könnten beliebig fortgesetzt werden und sind selbsterklä-
rend.
Lasst uns bitte mit den uns Anvertrauten daran arbeiten und dafür beten, dass alle einen
Platz in der Gemeinschaft, in unserer Gemeinde haben dürfen.
Alles Gute für die kommende Zeit und herzliche Grüße,
Euer
R. Storck
Schade, dass Br. Rohn kein Aussätziger, Oberzöllner oder am Kreuz hängender Schächer ist.
Dann hätte er gem. der Aussage seines BAP einen Platz in der Gemeinde. Aber so?
Pech gehabt Bruder Rohn.


Ruhri