Dieter hat geschrieben:Lobo,
wohl jeder katholische Christ hat damit Erfahrung. Schliesslich ist der Rosenkranz nicht viel anders.
Dieter
Jain ... da widerspreche ich mal Dieter ... Rosenkranz und Perlen des Glaubens ... das ist ... so ein bisschen wie Äpfel und Birnen ... beides sind Früchte und beide wachsen an Bäumen ...
mal abgesehen davon, das die Perlen des Glaubens nicht aus dem katholischen Bereich kommen ...
beim Rosenkranz habe ich bei jeder Perle ein bestimmtes Gebet, das mir als Meditationshilfe dient .. ich betrachte zum Beispiel die Situtation wie der Engel zu Maria kommt ... mit ihr redet ... versuche mich in diese Situation hineinzudenken, sie mir vorzustellen, mache mir Gedanken, was mir das heute sagt ... was es mir heute gibt, ob es mir was gibt, ob ich einen Bezug dazu finde ,....und wie bei vielen Dingen ... Übung macht den Meister ... vieleicht finde ich sofort einen Bezug zu dieser Meditationsform ... vieleicht nie ... vieleicht, wenn ich mich intensiever damit auseindanersetzte und den Gedanken dahinter verstehe ...
die Perlen des Glaubens sind wieder eine ganz andere Geschichte ... da gibt es keine festen Gebete .... nur grobe "Themen" ... da gibt es die Gottes-Perle ... die Ich-Perle ... die Wüstenperle .... die Perle der Nacht ... alles Themen die mich einladen, über Stationen und Momente in meinem Leben nachzudenken und zu reflektieren und nur eine grobe Richtung vorgeben ...
manchmal habe ich Lust zu sowas ... dann mache ich das .... dann greife ich nach Situation und persönlicher Stimmung mal zum Rosenkranz, mal zu den Perlen, oder auch zu gar nichts und hör einfach nur mal so in mich hinein ... und lass meinen Gedanken einfach freien Raum .... und gönne mir einfach so mal Stille und lass meine Seele zu mir reden ...
manchmal hab ich auch Lust den Kreuzweg zu beten ... dann geh ich in die Kirche wenn er gebetet wird ... ja, und dann betet ihn mal ein alter Padre, mal ein junger Diakon ... der eine vieleicht mit dem Gotteslob in der Hand, mit Parkinsonzitternden Händen im Schnelldurchgang, wo ich denke, ... meine Güte, sind wir nu beim Gebet oder auf der Flucht, und doch ist etwas in seinem Gesicht oder seiner Art was mich irgendwie bewegt und anspricht ... der andere hat sich vieleicht Mühe gemacht und zu der ein oder anderen Kreuzwegstation Zeitungsausschnitte gesammelt die zum Nachdenken und Meditieren anregegen sollen, und da ist mir diese Ruhe momentan zu viel , und ich kann nicht abwarten zur nächsten Station zu kommen ... mal spricht es mich an, mal gar nicht .... mal spricht es mich in der Situation auch selber gar nicht an, aber später gibt es Momente wo es plötzlich wieder präsent ist, und dann passt ... und ich froh bin, diese Momente mitgenommen zu haben ...
dass das ein oder andere möglicherweise erfoglreich kommerziell umgesetzt wird ... würde es das, wenn kein Bedarf vorhanden wäre?
Ich hatte mal ein interessantes Gespräch mit einer jungen Dame, die mir erzählte, wie sie wieder zum Glauben zurückgefunden hat ....
sie berichtete mir, wie sie aufgrund persönlicher familiärer Dinge verbunden mit nachvollziehbaren zwischenmenschlischen Dingen die sich daraufhin in Ihrer Gemeinschaft, der Kirchengemeinde etc. ereigneten, sie sich vom Thema Kirche, Glaube, Glaubensgemeinschaften etc. völlig verabschiedet hatte ... sie wollte mit Kirchen, Kirchenmenschen, christlicher Moral und christlicher Doppelmoral nichts mehr zu tun haben ... das Thema war durch ...
dann wurde ihre Großmutter sehr krank und kam in ein Hospiz ... es ging so langsam zu Ende ...
die junge Dame schilderte mir folgende Situation:
ich sass da, hielt ihre Hand, und wollte mir ihr beten .... aber ich konnte es nicht .... ich konnte nicht mehr beten, ich hatte es verlernt ... und da begann ich mir Gedanken zu machen .... ich habe nachgedacht, warum man wegen solcher Kleinigkeiten manche Dinge einfach sein lässt .... und ob es das wert ist ...
diese junge Dame hat wieder einen Bezug zum Glauben und persönlichem religiösem Leben gefunden .... aber auf einer anderen Ebene ... in einer Art wesentlich krititischer aber auch offener ... im Dialog mit anderen sich austauschend, wie geht ihr damit um, wie findet ihr einen Bezug zu dem oder jenen Thema ...
aber auch im eigenen inneren Dialog ... mir der Erfahrung ... man muss auch mal fünfe grade sein lassen und gucken das es innerlich für mich stimmt ...
da gab es mal eine interessante mail in der Fastenzeit die endete mit:
xy ... die heute mal Rosenkranz übt statt spanisch ....
und da begann ich nachzudenken .... wie übt man eigentlich Rosenkranz, wie übt man eigentlich beten .... warum entfremdet man sich von Gott, warum von sich selbst ... warum muss man Dinge wie beten vieleicht manchmal erst verlernen, um sie dann neu lernen zu können?
warum muss ich in die Pubertät kommen, um erwachsen zu werden?
warum werden manche Menschen erwachsen, andere nie?
Da ist die Operndiva .... sie ist bekannt und berühmt für ihren exzellenten Stimmsitz, ihre akkurate und saubere Gesangstechnik, ihre musikalische Interpretation und ihr schauspielerisches Talent ....
Da ist der renommierte Phsyiker ... Kopfmensch durch und durch .... Obertonlehre und Akkustik ... seine Steckenpferde, da macht ihm so schnell keiner was vor ....
die beiden, der Physiker und die Operndiva lernen sich auf einer Gartenparty in lockerer Atmosphäre kennen und beginnen ein Gespräch über ein Thema, wo sie sich beide auskennen .... Musik ....
ob die beiden auf einen gemeinsamen Nenner kommen (können)? - Wie wird das Gespräch verlaufen?
was meint Ihr?