· menschliche Anmaßung und Missverständnis der Bibel,
· dass die christlichen Großkirchen auf bestimmte Glaubensinhalte keine Antworten geben und sie damit für solche Sonderkirchen und Randgruppen Freiräume schaffen.
Die Lehre von der 1. Auferstehung (Entrückung / Parusie) ist so ein christlicher Glaubensinhalt, dem die großen christlichen Kirchen konsequent aus dem Wege gehen. Schon Luther soll diesen urchristlichen Glaubensinhalt als eine jüdische Schwärmerei abgetan haben.
Wie kommt es nun aber, dass der Jude Paulus in seinen Briefen an die Korinther und die Thessalonicher folgendes aus tiefster Glaubensüberzeugung schreiben konnte:
Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; (s.a. 1.Thess 4,15-17) und dasselbe plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune schallen, und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden. (1.Korinther 15, 51+52 - s.a. Matth 24, 31)
Denn das sagen wir euch als ein Wort des Herrn, daß wir, die wir leben und übrig bleiben auf die Zukunft des Herrn, werden denen nicht zuvorkommen, die da schlafen. (s.a. Matth 16,28; 24,30.31; 1.Kor 15,51.52; Joh 17,24), denn er selbst, der Herr, wird mit einem Feldgeschrei und der Stimme des Erzengels und mit der Posaune Gottes hernieder kommen vom Himmel, und die Toten in Christo werden auferstehen zuerst. Darnach wir, die wir leben und übrig bleiben, werden zugleich mit ihnen hingerückt werden in den Wolken, dem Herrn entgegen in der Luft, und werden also bei dem Herrn sein allezeit. (s.a. Joh 12,26) So tröstet euch nun mit diesen Worten untereinander.(1. Tessalonicher 4, 15 – 18 )
Ich eröffne diese Rubrik also mit folgenden Fragen:
· War der hl. Apostel Paulus ein Schwärmer?
· Irrte er in diesem Punkt oder glaubte er.
· Wenn er glaubte, wem hatte er glaubt?
· Wenn er aber irrte, wie kam es dazu?
Für die dazu wünschenswerte Nachdenklichkeit noch dieses: Im bisherigen neuapostolischen Gesangbuch fand sich ein Lied, dass nach einer Melodie des Theologen und Musikschriftstellers Gottfried Wilhelm Fink (1783) gesungen wurde:
„(1) Wir wissen was wir glauben, ob´s auch der Welt ein Spott. Wer will uns ihn denn rauben, den treuen Bundesgott. Und geht´s zu hartem Streite, er, er ist Schild und Wehr. Sein Name wird im Kampfe noch heute nur herrlicher
(3) Die Lügenmasken fallen, die Kampfesstunde schlägt. Laut muss es jetzt erschallen, was uns´re Brust bewegt. Durchglüht von Jesu Lieben, der uns zuerst geliebt, lasst uns den Glauben üben, in dem er uns geübt.
(4) Drum wollen wir ihm schwören in dieser uns´rer Zeit, zu wandeln ihm zu Ehren und treu in Ewigkeit. Und mag die Welt zerstieben, das Siegel Gottes steht auf uns´rer Stirn geschrieben, das bleibt und nie vergeht.“ (AGB 385)
Für diesen feurigen Bekennertext nannte das AGB einen gewissen W. Hermann, vermutlich jemand aus der neuapostolischen Kampfzeit.
Viel Vergnüngen wünscht Euch Euer
Micha
