https://www.landbote.ch/front/Sektenexp ... y/17702905
Tragisch so ein Vorfall. Aber immerhin scheint der Richter noch das Recht anzuwenden. Noch Schlimmer wenn man solche Sekten nicht mehr als Sekten bezeichnen dürfte...

Nach wie vor aktuell, sehr interessant und aufschlussreich."...
Ausschlaggebend ist nicht die Etikettierung als «Sekte», sondern die differenzierte Beurteilung einer Gruppe anhand ihrer Merkmale und deren Auswirkungen auf der persönlichen, familiären, gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Ebene. Die folgenden Kriterien liefern eine Grundlage zur Einschätzung der Kritikwürdigkeit und Gefährlichkeit einer Gruppe. Dabei ist sorgfältig abzuwägen, ob eine Mehrzahl der Punkte in relevantem Masse zutrifft:
- Struktur der Organisation: Gruppe mit straff hierarchischer und doktrinärer Struktur
- Autoritäre Führung: Führergestalt mit prophetischen oder guruhafter Ansprüchen
- Offenheit der Gruppe: Isolation und starke Abgrenzung der Gruppe nach aussen
- Leistungen für die Gruppe: überteuerte Kursangebote oder Kosten für Lehrmaterial, Fronarbeit
- Welt- und Menschenbild: Einteilung der Welt in Gut und Böse, Schwarz-Weiss-Denken
- Absolutheitsanspruch: ausschliessender Glaube an die absolute Wahrheit des eigenen Systems, der eigenen Lehre, des eigenen Weges, der eigenen Methoden
- Erlösungs- oder Heilsversprechen: «Universalrezepte» für sämtliche Probleme sowie irreale Machbarkeitsvorstellungen
- Elitebewusstsein: Die Mitglieder der Gruppe verstehen sich als auserwählt, als spirituell weiterentwickelte Elite der Menschheit, als „Speerspitze“ des Wissens.
- Endzeiterwartung: Gruppe erwartet Endzeit, Weltuntergang
- Informationspolitik nach Aussen: keine offene Informationspolitik, irreführende Propaganda
- Informationspolitik nach Innen: Selektion von Information bis hin zu bewusster Desinformation innerhalb der Gruppe
- Umgang mit Kritik: Kritikverbot innerhalb der Gruppe; Bekämpfung von KritikerInnen ausserhalb
- Milieukontrolle: Kontrolle und Überwachung aller Lebensbereiche
- Rücksichtlose Methoden: getarnte oder irreführende Anwerbung, Indoktrination, Einsatz von bewusstseinsverändernden Methoden
..."
- Gedanken- und Gefühlskontrolle: durch Erzeugung eines schlechten Gewissens und von Angst wird das Mitglied manipuliert; durch exzessives Praktizieren von Entspannungstechniken und Meditation werden Gedanken und Gefühle kontrollierbar und manchmal sogar ein “innerer Führer” eingeführt, der das eigene Gewissen ersetzt
Lieber Andreas,Andreas Ponto hat geschrieben: ↑10.07.2019, 22:13Das ist ja nicht nur ein Problem bei den Zeugen Jehovas oder der NAK. Das ist doch bei vielen bibeltreuen, fundamentalistischen, charismatischen, pfingstlerischen und/oder pietistischen Sondergruppierungen und freikirchlichen Strukturen nicht anders.
Wie wird eigentlich im Schulunterricht auf die Problematik von sektenhaftem Treiben in solchen Gruppen eingegangen?
Werden SchülerInnen darüber unterrichtet und haben sie Ansprechpartner und Vertrauenspersonen, die ihnen bei geistlichen Missbrauchsstrukturen zur Seite stehen?
Nur durch Aufklärung und gesfestigte Persönlichkeiten kann doch dem Treiben von Verführern ein Ende gesetzt werden, indem man Ihnen den Nachwuchs nimmt, oder?
Das muss doch im Eigeninteresse von Demokratie und Volkskirche, sowie den Pädagogen, Soziologen und Theologen liegen, dass die Gesellschaft den Rattenfängern nicht nachläuft!
Ich stimme dir vollkommen zu, es wäre so viel wichtiger, wenn unsere Gesellschaft weniger versucht andere schlecht zu reden und dafür mehr darauf schaut selbst das Beste zu geben und Gott zu würdigen. Damit könnten wir unsere Gemeinschaft stärken und anderen zeigen wie toll es doch ist mit Christus in unserer Mitte zu leben und seiner Lehre zu folgen.holytux hat geschrieben: ↑11.07.2019, 17:08Es bedarf weniger "Gegen-Aufklärung" als vielmehr Christus-in-der-Mitte in der "Volkskirche".
Es gibt auch ein hohes Frustpotenzial, den Erfolg der "Anderen" zu bekämpfen, indem man sie argumentativ "versektet", als zu überlegen, was bei einem selber vielleicht verkehrt läuft. Das ist beispielsweise ein Riesenthema in Südamerika, wo jährlich Millionen Katholiken zu den Evangelikalen abwandern.
Das finde ich seht gut, soweit ich das mitbekommen habe werden in den Schulen in meiner Umgebung diese wichtigen Thematiken kaum aufgegriffen und angesprochen. Meiner Meinung nach, wäre es sehr wichtig denn Kindern und jugendlichen beizubringen, wie viel gutes und schönes uns der Glaube an Gott doch bringt und unsere Religion so schön sein kann.Sonnenrose hat geschrieben: ↑11.07.2019, 21:12
kann von den Schulen hier berichten. Hier gehen die Lehrer sehr gut auf das Thema ein und sind auch als Ansprechpartner da. Muss sagen, dass deshalb meine Söhne schneller die Missstände in der NAK erkannt haben, als ich. Es wird oft in Gemeinschaftskunde behandelt. Hier unter dem Thema, wie fühlt sich eine gute Religion an und wie eine schlechte Religion. Also gut ist dass ich mich z. B. geliebt und geborgen fühle, Hoffnung habe, schlecht z. B. macht mir mein Glaube Angst oder Druck