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KONFIRMATION ( Letzte Änderung: 18.05.2007 -)
- “Die Wurzeln der Konfirmation liegen in dem orthodoxen Sakrament der “Salbung mit dem Heiligen Chrysam”, dem römisch-katholischen Sakrament der Firmung und der evangelischen Konfirmation.”
- “Es entwickelte sich jedoch nach dem Tod der Apostel die Praxis, daß nach der Taufe der Bischof die Hände auflegte, den Täufling mit geweihtem Öl salbte, um ihm damit die Gabe des Heiligen Geistes zu verleihen. ...”
- “das mosaische Gesetz.....(5. Mose 6, 6-8)”
- “Auch davon zeugt die Bibel (vgl. z.B. Richter 2, 19)”
- 3. Jahrhundert “Traditio Apostolica”
- 4. Jahrhundert “ Über die Sakramente - Über die Mysterien” von Kirchenvater Ambrosius
- 4. Jahrhundert “Kirchenvater, Johannes Chrysostomus”
- ca. 1096 – 1141 “Augustiner Hugo von St.-Victor”
- 1225/26 – 1274 “Thomas von Aquin”
- 1439 “Das Konzil zu Florenz”
- 1990 “Herder Verlag”
- 1995 “Verlag Schöningh Paderborn”
- “........ Übernahme der Bundespflichten”
- “Katechumenunterricht”
- “....Antworten auf Fragen zur Lehre bilden das Fundament für die kirchlichen Unterweisungen.”
- “Wegen der Bedeutsamkeit und der Untermauerung unserer Glaubenslehre sei dieser Augustiner hier zitiert:”
- “Aus diesen grundsätzlichen Elementen, ......, hat sich das Konfirmationsgelübde entwickelt.”
Werte DiskursteilnehmerInnen,
schon in der beliebten Serie „Lehre & Erkenntnis“ in dem Verlagsprodukt „Unsere Familie“ aus dem Gotteshause VFB vom 5.3.1997 war das o. a. Konfirmationstraktat erstmals veröffentlicht worden.
“Bereits Stammapostel Niehaus hat 1916 als Lehrbuch für den Konfirmandenunterricht das Buch "Fragen und Antworten über den neuapostolischen Glauben" herausgegeben, das mehrfach überarbeitet wurde; zuletzt 1992 im Auftrag von Stammapostel Fehr. Darin werden Grundlagen unserer Lehre kurz dargestellt…“. lässt die NaKi 2009 schreiben.
Für die Apostel scheint also die Glaubensänderungsmitteilung des Stammapostels aus dem Jahre 2005 total irrrelevant zu sein.
Das 2009 Kinder in alter neuapostolischer Glaubenslehre unterrichtet werden und bereits 2010 – nach in Inkrafttreten der
Rechtglaubreform – komplett umzulernen haben, ist wohl im Werk der Apostel nicht zu ändern, wo halt der Glaube per Stichtag in einer neuen neuapostolischen Variante konsumiert werden muss (neues Gotteshauskrabbeltischangebot). Über „
Verschrottungsprämien“ debattiert die BaVi der NaKi jedoch ausschließlich nur hinter verschlossenen Türen. Deshalb soll der "Neue Neuapostolische Glaube" ab 2010 auch nur von oben herab und nicht auf Augenhöhe (Spleen Klinglers) den abhängig Gläubigen zur Verfügung gestellt werden.
Im Umgang mit neuapostolischen Seelsorgern ist es schon hilfreich, außer den „heiligen Kirchenvätern” der neuapostolischen Apostel auch noch die NaK-Publikation “Die Ämter und Sakramente der Neuapostolischen Kirche” („Didache“, „Hirt des Hermas“) zu kennen.
Welche grundlegenden Fundamente und Ecksteine der Konfirmation sind verblasst bzw. nur ganz außerhalb des Horizontes der Apostel zu finden?
Das alte Testament berichtet von einigen Heranwachsenden, die sich weigerten, z.B. Götzen anzubeten und selbstständig (eine eigene Gewissensentscheidung) in eigenverantwortlicher Weise ihren eigenen Glaubensweg gingen (u.a. Abraham, Jakob ...).
Der talmudische Traktat Soferim (vom Schreiben der hl. Texte) berichtet von der Zeit des zweiten Tempels, dass der Übergang vom Jugendlichen zu Erwachsenen mit einer Einsegnung im Tempel verbunden war.
Im Alter von ca. 12 Jahren begann Jesus im Tempel zu lehren und hatte später auch das Recht in den Synagogen, die Schrift auszulegen. Das wäre nach meiner Kenntnis über die Verhältnisse im Judentum ohne vorauf gegangene Einsegnung (in deren Verlauf der Betreffende zur öffentlichen Thoravorlesung aufgerufen wird und anschließend den Text auslegt) unmöglich gewesen.
Aus dem 2ten Jahrhundert ist in den “Sprüchen der Väter” (Pirke Awot) zu lesen, dass im Alter von 13 Jahren Heranwachsende religionsmündig und bedingt geschäftsfähig wurden, das bedeutete in Zusammenhang mit Rechten und Pflichten („Übernahme der Bundespflichten“

) damals auch, dass sie in der Lage versetzt waren, ein Gelübde halten zu können. Lediglich Grundstücksgeschäfte waren ihnen noch nicht erlaubt. Aus diesem Jahrhundert sind mündlich tradierte Berichte von einer entsprechenden Zeremonie bekannt.
Im 6.ten Jahrhundert wird diese Tradition erstmals in dem kodifizierten Talmud unter dem Namen “Bar Mitzvah” (Sohn der Pflicht) namentlich erwähnt. Mit 13 Jahren und einem Tag sind demnach Heranwachsende der Kindheit entwachsen und selbständig in der Lage, die Gebote und Pflichten Gottes zu halten.
Im Jahr 1539 wird vom Landgraf Prinz Philipp der Großmütige die „
Ziegenhainer Zuchtordnung“ veröffentlicht:
- “Wenn sie des Alters halben fähig sind”, so ist dort vermerkt, soll den Kindern, “so durch die Catechismos im Christlichen Verstande so weit bracht sein, das man sie bildlich zum Tisch des Herrn zulassen” kann, von den Ältesten und Predigern ein “fürnemes Fest” ausgerichtet werden. Dabei sollen sie “an einem dazu verordneten Ort vor den Eltern und Pettern dargestellet” und nach den wichtigsten Stücken des Glaubens befragt werden. “Dem allen nach sol dann der Pfarrer den selbigen Kindern die Hende auflegen und sie also im namen des Herrn confirmieren.”
Anlass für die „Ziegenhainer Zuchtordnung“ gab die heftige Kritik der Widertäufer an dem Fortgang der Reformation. Der Protestant Martin Bucer (ehem. Dominikanermönch aus Worms) entwarf diese “Ordnung”, die von den beteiligten Parteien akzeptiert wurde.
Es handelte sich hierbei um einen evangelischen Religionsunterricht (lutherischer Katechismus), deren Abschluss die evangelische „Konfirmation” bildete
Im 19.ten Jahrhundert diente als Unterrichtsmaterial für die diversen NaK-Vorlauforganisationen (u.a. “Hersteld Apostolische Zendlingskerk”, “Allgemeine christliche apostolische Mission”, ab 1907: “Apostolische Gemeinde”; ab 1921: “Neuapostolische Kirche”) die weiterentwickelte “Ziegenhainer Zuchtordnung” (der Lutherische Katechismus) als Grundlage der kirchlichen Lehre für Kinder incl. der Konfirmation. Die Lehre des „Apostelbundes International“ und dessen „Lehre & Erkenntnis“ zur Kindererziehung basierte damals eindeutig noch auf überwiegend evangelischen Inhalten.
Im gleichen Jahrhundert lehrte der hochverehrte NaK-Kirchenvater W.J. Thiersch (1817 - 1885), dass die Versiegelung eine “Bestätigung der Taufgnade und Versicherung der Innewohnung des Heiligen Geistes” sei.
Das derzeitige offizielle NaKi-Lehrerbuch der NaKi für den Konfirmandenunterricht sieht das anders. Darüber hinaus werden die ausführenden NaK-Amtsträger u. v. a. darin angewiesen, den Kindern folgendes klar zu machen:
Als Gotteskind bringe ich Opfer denn...
- ich will Gottes Gebote halten
- ich will an der ersten Auferstehung teilhaben.....
?????? Solche NaKi-Lehrinhalte (sog. Apostellehre), sei sie evtl. auch noch frisch von mittelalterlichen Augustinern untermauert, wirkt auf mich jedoch eher schlüssig un(theo)logisch (instabil), als seelsorgerisch qualifiziert.
In Summe erscheint mir die momentane NaK-Konfirmationsvariante wie ein synkretisches Kunstprodukt, wo leitende BaVi-Manager eines global operierenden „
Kulti-Multis“

suggerieren, dass der Segen Gottes auch von der Bewertung kindlicher Leistungsfähigkeit (Fehlzeiten, Wissen, Opfer) durch ehrenamtliche Amtsträger mit unterer, bzw. mittlerer Amtslaufbahn abhängig wäre.
Das erfolgreiche NaKi-Konfirmationsrezept der leitenden Angestellten (Apostel) stellt sich aus Sicht eines Laien somit wie folgt dar:
Man nehme: Viel Stammapostelgehorsam, eine Brise Luther, einen Teelöffel Augustinus, eine Messerspitze Thomas von Aquin, einen Hauch von Chrysostomos und natürlich noch etwas altes Testamentaroma. Nach eifrigem Rühren bis zur Unkenntlichkeit ist das orig. "Ur-Gebräu" in Flaschen zu füllen und mit dem NaK-Aufkleber: „
Garantiert göttlich inspirierte BaVi-Apostellehre“ zu etikettieren. Ein neues Produkt, ein gelungenes Etikett, ein effizientes Marketing, eine gute Werbung und nicht zu vergessen, ein Schweizer Bankkonto – Seelsorge light - Wohl bekomm‘s!
Bei so vielen schönen Hinweisen ist jetzt ist wieder unwissendes Wohlfühlen angesagt (natürlich auf Augenhöhe mit meinen Aposteln)
shalom