Hallo Micha,Maximin hat geschrieben: „Und er rief das Volk zu sich und sprach zu ihnen: Hört zu und begreift's: Was zum Mund hineingeht, das macht den Menschen nicht unrein; sondern was aus dem Mund herauskommt, das macht den Menschen unrein.“
ich denke, dass dieses Christus-Zitat nichts mit dem, was wir als "Gottes Kinder" essen (dürfen), zu tun hat. Es ging ihm lediglich um eine Gegenüberstellung/einem Vergleich bezüglich der "Verunreinigung eines Menschen". Und da ist eben das, was aus einem "Mund herauskommt" ausschlaggebend und nicht das, was "zum Mund hineingeht".
Hier geht es uns um die moralische Bewertung des Schlachtens eines Tieres, um es zu verspeisen. Das ist ein ganz anderes Thema. Christus hat dazu nichts gesagt, was wie als Maßstab hernehmen könnten. Und ich für mich brauche seine Anschauung hier auch nicht.
Es ist mein Thema, ob ich eigenhändig ein Tier töten würde, um einen Genuss zu erreichen. Wenn ja, darf man dann jedes Tier töten? Mein Pferd, meine Katze, meine Ratte, meinen Hund? Welches Tier ist nach unserer Moral "tötbar" ... und warum bzw. warum nicht? Wer stellt hier die Regeln auf? Wer bewertet unsere Moral im Vorfeld? Abgesehen von den perversen und verachtenden Zustände in den Zuchtbetrieben - die wir gerne übersehen, wenn das Fleisch denn billig ist ... und so fort ... ich sollte auch mal bei Sloterdijk nachlesen ...

Das sind so meine Fragen.
(Pitta-) Grüße (besonders an tergram ...)

Hannes
ps. Wäre ich ein Reinkarnations-Gläubiger hätte ich ein zusätzliches Problem: wer weiss, wen ich da gerade verspeisen würde ... Händel, Stalin, Jesus, Marilyn Monroe ... oder gar meine Oma ...
