Maximin hat geschrieben: Denn das Gesetz des Geistes, der da lebendig macht in Christo Jesu, hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes. 8:3 Denn was dem Gesetz unmöglich war (sintemal es durch das Fleisch geschwächt ward), das tat Gott und sandte seinen Sohn in der Gestalt des sündlichen Fleisches und der Sünde halben und verdammte die Sünde im Fleisch, 8:4 auf dass die Gerechtigkeit, vom Gesetz erfordert, in uns erfüllt würde, die wir nun nicht nach dem Fleisch Wandeln, sondern nach dem Geist. (Luther 1912“)
Servus Michl,
warum verstehe ich nur diesen Paulus nicht? Das ist sowas von weit von meinem kleinen Alltag entfernt ... aber von vorne:
Was ist für Dich das
Gesetz der Geistes im Gegensatz zum
Gesetz der Sünde (Fleisch?), von dem der Schreiberling hier schreibt? Da schickt also Gott seinen Sohn als der Sünde ausgesetzten Mensch unter Menschen. Damit wir - vom Gesetz erfordert (von welchem Gesetz?) - nach dem Geist wandeln. Ist das ein Geist, der vor Christus nicht da war?
Mein lieber Schwan - ich kapiere nichts. Bin ich wirklich so daneben oder geht es anderen auch so? An diesem Paulus verzweifle ich regelmäßig. Der ist so intellektuell und weit weg von meinem Leben ... also mir bringt das - ausser Wirrnis - nix!
Mein Glaubenskonstrukt, um mal wieder auf den Dekalog zurückzukommen: Dieser (für sein Volk neue und unbekannte) Gott gab seinem jungen Volk, das wohl keine Ahnung von diesem Gott und einem zivilisierten sozialen Leben untereinander und einem Leben mit diesem Gott hatte, Ge- und Verbote: Regeln für den Menschenpark (Gruss an den Herren Oberphilosophen S.) sozusagen. Ein wenn-dann-Regelwerk, sehr eng und unfreiheitlich.
Irgendwann sitzt Herr Gott da und merkt:
Mist! Das ist plöde - das haut nicht hin. Da ist soviel Angst und Abhängigkeit. Und ich sitze da, völlig isoliert und habe eine komische Rolle. Ungeliebter Chef, kleinlich, gesetzesfanatisch ... da läuft was schief. Und während er so denkt, läuft ihm der Junior über den Weg ... PLING!
Und dann kommt also Christus zu uns und lebt uns gesetzestreue Glaubensbuchhalter mal kurz das Gegenteil vor: Freiheit, Selbstverantwortung, Gesetze aus dem Innen, Liebe, Unabhängigkeit, Weite, Wahlmöglichkeit, Eigenverantwortung, ... "
Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" ... PLING! Und damit ist für mich der alte Gesetzesschmonz nicht aufgehoben - aber sowas von hinfällig. Braucht kein Mensch mehr, der das neue Gebot verinnerlichen kann. Und Gott hat auch mehr Spaß an dem ganzen Treiben. Und muss nicht dauernd erklären und Untersuchungsausschüsse leiten und Schlichtungsgespräche führen ... er hats uns ja vorleben lassen. Also gezeigt.
Schade nur, dass dann Paulus kam und nicht Bilder gemalt hat oder Sümfonien komponiert hat. Hätte man ihm doch den Griffel geklaut ...
Verstehst Du das?
Guten Abend - Hannes